Wir alle sind Protagonisten einer Zeit, die immer schneller und komplexer wird. Die äußeren Ansprüche, alltäglich sowie im sozialen Miteinander, wachsen stetig und fordern uns im höchsten Maße. Unsere Werte und Lebensmodelle sind im digitalen Wandel angekommen und die Grenzen zwischen beruflichem und privatem Leben verschwimmen. Zusätzlich zu diesem Phänomen finden wir uns in einer Form der 24/7-Selbstoptimierung wieder und sind ständig damit beschäftigt, unsere Zeit einem vermeintlich sinnvollen Ergebnis unterzuordnen. Internet, Smartphones, APPs, Social-Media, Streamings, Smarthouses, Robotik und KI sind nur einige Begriffe, die uns tagtäglich begegnen. Sie sind Hilfsmittel geworden, die wir Tag ein Tag aus ganz selbstverständlich nutzen. Unsere Kommunikation und unsere Wahrnehmung hat sich stark durch diesen von der Schnelligkeit und der Interaktivität geprägten Habitus der technischen Möglichkeiten gewandelt.
Somit ist es nicht verwunderlich, dass sich die Thematik der digitalisierten Lebensform auch kulturell wiederspiegelt. Hier exemplarisch bearbeitet, im Theater. Theater ist eine Kunst der Gegenwart und somit ist es nur natürlich, dass sich eine Kunstform, die fast seit Menschengedenken in ihrer Ausführung nahezu unverändert ihren Platz in der Gesellschaft hatte, sich im Zuge des gesellschaftlichen Wandels in ihren Mitteln der Gestaltung, der Erzählform und der Partizipation des Publikums verändert. Das Theater ist sehr wandelbar und es gibt seit einigen Jahren neue Formen und Möglichkeitsräume deren Potential noch nicht ausgeschöpft zu sein scheint. Alles ist in Bewegung.